Fehlt nicht viel

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20120428
Mit dem nationalen Wochenende im Tessin begann der Ernstkampf der Saison, denn neben einem SM-Titel ging es auch um die EM-Selektion.

Samstags wurde im anspruchsvollen Tessiner Wald Arcegno der Mitteldistanz-Schweizermeister erkoren. Vor dem Start dachte ich kaum daran ein Wörtchen mitreden zu können, startete aber entschlossen ins Rennen. Erst im Mittelteil beging ich einige kleine Fehler im Postenraum. Diese Ungenauigkeiten gaben mir das Gefühl schlecht unterwegs zu sein. Kurz vor dem Ziel machte ich dann noch zwei dumme Fehler. Wahrscheinlich wegen der drückenden Hitze und des eigenen Befindens konnte ich die Konzentration nicht bis zum Schluss hochalten und war nicht mehr richtig aufnahmefähig. Im Ziel war ich dann auch enttäuscht über meine Leistung. Doch in der Analyse stellte sich heraus, dass ich bis vier Posten vor dem Ziel auf Schweizermeister-Kurs gewesen bin. Die beiden einminütigen Fehler bei Posten 20 und 21 kosteten mich gerade 7 Plätze.


Am nächsten Morgen war ich dann geladen auf den Sprint in Ascona und fühlte mich am Start sehr gut. Ich startete kontrolliert. Bis zur Rennhälfte lief ich nicht schlecht, aber auch nicht ganz fehlerfrei. Dann beim 13. Posten passierte das Malheur. Die Karte war dort sehr vereinfacht gezeichnet und deshalb konnte ich den Durchgang bei einer Mauer nicht auf den ersten Blick ausfindig machen. Als ich dann den Eingang sah, passierte der nächste Fehler. Ich befand mich auf der falschen Seite der Mauer und musste umkehren. Das ganze kostete mich 45 Sekunden. Auf dem letzten Streckenabschnitt gab ich dann nochmals mächtig Gas und machte sogar auf die Schnellsten Zeit gut. Schlussendlich landete ich noch auf Platz 5, mit dem ich nach dem Monster-Fehler nicht mehr gerechnet hatte.


Am letzten Mittwoch stand schon der erste Selektionslauf über die Langdistanz auf dem Programm. Nach einem guten Start liess ich auf dem Mittelabschnitt läuferisch zu viel Zeit liegen, sodass ich vom späteren Sieger Matthias Kyburz aufgeholt wurde und guter Sechster wurde.


In allen drei Testläufen passierten drei grosse Fehler, doch die Resultate waren drei Mal konstant (Rang 6,8,5). Die Erkenntnis, dass ich das Zeug dazu habe ganz vorne mitlaufen zu können, nehme ich natürlich mit. Jetzt muss ich es einfach noch bis ins Ziel bringen!

Die nächste Gelegenheit bekomme ich schon bald an der EM in Schweden vom 14.-20. Mai.