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Aufgespiesst in China

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In China gab es Gold um den Hals und Holz im Bein.

Der Saisonabschluss in China war eine Premiere sowohl für mich als auch für den den internationalen OL-Verband. Während der ersten Woche wurden die 7th CISM Military World Games in der 11 Millionen Universitätsstadt Wuhan ausgetragen. Diese Weltspiele finden alle vier Jahre nach dem Vorbild der Olympischen Spiele statt. Nicht weniger gigantisch waren die Spiele was die Organisation, Helfereinsätze, Athletendorf, Zeremonien, Eröffnungs- und Schlussfeier und Anzahl Athleten aus 31 Sportarten (9'300, vgl. Olympia 2016 Rio: 11'200) anbelangte. Nur die Berichterstattung war wesentlich dünner gesäht, obwohl wir auf den OL-Wettkampfplätzen noch nie so viele Medienschaffende zu sehen bekommen haben. Ich war bereits in den zwei vorangehenden Weltspiele in Rio de Janeiro (BRA, 2011) und Mungyeong (KOR, 2015) dabei, doch diese Spiele waren mit Abstand die grössten. Der Grössenwahn der Chinesen ist eindrücklich - wenn aber der Wert des Sports und das Fairplay dabei verloren geht - eine Schande! Siehe Artikel

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Zum Sportlichen: Es wurden uns spannende Wettkämpfe in attraktivem und steilem Gelände geboten. Allerdings war die Kartenqualität nicht so wie wir es gewohnt sind. Interpretation und Vereinfachung der Karte waren gefragt. Ich ging mit einem mulmigen Gefühl nach China, weil ich seit dem Weltcup in Laufen mit einer Achillessehnenentzündung kämpfe. Ich musste Tag für Tag schauen wie viel ich belasten darf ohne die Entündung mehr zu reizen. Erstaunlicherweise konnte ich die Mittel- sowie Langdistanz ohne Schmerzen beenden. Allerdings merkte ich, dass meine Form nicht mehr der Norm entsprach. Mit Rang 5 über die Mitteldistanz bin ich sehr zufrieden. Über die Langdistanz konnte ich aber physisch nicht mithalten und wurde 18. Dennoch durfte ich mir in der Teamwertung (je 4 schnellste Einzelläufe pro Nation zusammengezählt) die Goldmedaille umhängen lassen. Im Medaillenspiegel gewannen die OL-Läufer drei von vier Goldmedaillen der gesamten Schweizer CISM Delegation.

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Im abschliessenden Staffelrennen ging ich für Team 2 auf die Schlussstrecke. Nur gerade zwei Posten weit bin ich gekommen als ich von einem Felsvorsprung rund einen Meter in die Tiefe sprang. Unglücklicherweise hatte ich beim Absprung einen dicken spitzigen Ast in Bewegung gebracht. Ich konnte ihm nicht mehr ausweichen und stürzte mit vollem Körpergewicht auf ihn zu. Bei der Landung spürte ich nur einen Stich und wollte zuerst den Lauf fortsetzen, liess aber einen Blick unter der Hose zu. Der Ast hatte sich in meinen hinteren Oberschenkel gebohrt. Als ich das Blut herauspumpen sah, wurde mir klar, dass ich sofort Hilfe benötige und die Blutung stoppen muss. Ich schnürte mein Dressoberteil um das Bein und lief Hilfe rufend Richtung Strasse, die ich eben passierte. Zwei Minuten später kamen die ersten Helfer, vier Minuten später stand das Krankenauto da und nach acht Minuten war ich schon unterwegs Richtung Krankenhaus. Ich muss den Chinesen ein Kränzchen binden! Es ging unglaublich schnell und im Spital wurde ich bestens umsorgt.

Der Heilungsprozess verläuft gut, einzig der verletzte Muskel benötigt schätzungsweise 4 Wochen bis ich wieder voll belasten darf. Nur zwei Tage nach dem Unfall flog ich zurück in die Schweiz und verpasste somit das Weltcupfinale in Guangzhou (CHN). Leider muss ich auch für die Swiss O Finals in Wil Forfait geben, dafür bin ich als Helfer meines Vereins im Einsatz. Somit hat meine Saisonpause unfreiwillig etwas früher begonnen und hoffe in dieser Zeit auch meine Achillessehnenentzündung in den Griff zu bekommen.
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